„Der Titel bringt es auf den Punkt. Die Ausstellung macht deutlich, was im Alltag untergeht“, fasst eine der Schülerinnen der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule in Grevenbroich die Bedeutung des Projektes zusammen. Samira Manqad, Amira Said und Aysel Ilbasan haben als „Scouts“ ihre Mitschüler*innen durch die Plakatausstellung geführt, die der Student Dominik Lucha auf Instagram ins Leben gerufen hat. Menschen können dort anonym von ihren Rassismuserfahrungen berichten und sehen, dass sie nicht allein sind.
Die ausleihbare Ausstellung ist ebenfalls vom 4. bis zum 12. Dezember im Jugendkulturcafé Kultus, in Trägerschaft der Katholischen Jugendagentur Düsseldorf, zu sehen. Zur Midissage berichten die drei Schülerinnen im Gespräch mit Sarah Wollweber, Leiterin des Jugendmigrationsdienstes im Rhein-Kreis Neuss von ihren Erfahrungen. „Man denkt nicht mehr, dass es solchen Rassismus noch gibt, daher fanden wir es wichtig, das Thema für die anderen Schüler*innen sichtbar zu machen“ berichten sie. Sie erzählen von „harten Jungs“, die plötzlich sehr ruhig werden, engagierten jungen Mitschüler*innen, die viele Fragen stellen und wiederum anderen, die ihre eigenen Rassismuserfahrungen mit der Klasse teilen.
„Das Kultus ist ein Ort, in dem Alltag stattfindet. Konzerte, Spieleabende und tolerantes Beisammensein. Ich freue mich daher besonders, dass auch das Thema „Alltagsrassismus“- durch die Ausstellung im Kultus sichtbar gemacht wird“, erläutert Sarah Wollweber.
Auch Einrichtungsleiter Stefan Wehlings findet, dass die Ausstellung hier sehr gut passt: „Unserem Team und mir ist es immer schon sehr wichtig, dass sich alle Menschen im Kultus wohlfühlen. Ganz egal welche Hautfarbe, welche Herkunft oder welche sexuelle Orientierung unsere Besuchenden haben“.
Ayhan Isganderzade und Zijad Dantovski gehen auf die Diedrich-Uhlhorn-Realschule und haben dort am Plakatwettbewerb zum Thema „Schule ohne Rassismus“ teilgenommen. Zijads Motiv mit dem Slogan „Welt ohne Rassismus - Mensch ist Mensch“ hängt jetzt riesengroß in der Aula. Auch Ayhans Motiv eines leeren Stuhls mit dem Zitat „Gestern hat mir Jemand gesagt, dass ich in mein Land zurück gehen soll“ hängt in der Schule verteilt. „Das fühlt sich schon gut an, dass die Plakate jetzt in der Schule hängen“ erzählen die Achtklässler. Beide Schulen sind Mitglied im Netzwerk „Schule ohne Rassimus-Schule mit Courage“.
Abgerundet wurde der Abend durch Musik der Kultus Hausband Yonder Dream.