Zum dritten Mal organisierte Annika Ulrich für die junge Kirche im Rhein-Kreis Neuss gemeinsam mit Jugendreferentin Pia Schillings ein Fastendinner in Meerbusch-Büderich. 13 junge Menschen kamen zusammen, um gemeinsam zu kochen und zu essen.
Hier zum Nachlesen der Impuls des Abends, zusammengestellt von Jugendreferentin Anna Werner:
Gott.
Hier sind wir. Mit dem, was uns ausmacht,
mit dem, was uns umtreibt.
Du siehst auf uns.
Du weißt, was in uns ist.
Danke für deine Weggemeinschaft, danke für die Gemeinschaft unter uns an diesem Abend.
Amen
Geschichte von Momo
Was die kleine Momo aus dem Buch von Michael Ende konnte wie kein anderer, das
war: zuhören. Das ist nichts Besonderes, wird nun vielleicht mancher sagen,
zuhören kann doch jeder. Aber das ist ein Irrtum. Wirklich zuhören können nur ganz
wenige Menschen. Und so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war es ganz und
gar einmalig.
Momo konnte so zuhören, dass vermeintlich dummen Leuten plötzlich sehr gescheite
Gedanken kamen. Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte, was den anderen auf
solche Gedanken brachte, nein, sie saß nur da und hörte einfach zu, mit aller
Aufmerksamkeit und Anteilnahme. Dabei schaute sie den anderen mit ihren großen,
dunklen Augen an und der Betreffende fühlte, wie in ihm auf einmal Gedanken
auftauchten, von denen er nie geahnt hatte, dass sie in ihm steckten.
Sie konnte so zuhören, dass rastlose oder unentschlossene Leute auf einmal ganz
genau wussten, was sie wollten. Oder dass Schüchterne sich plötzlich frei und mutig
fühlten. Oder dass Unglückliche und Bedrückte zuversichtlich und froh wurden.
Menschen wurde auf geheimnisvolle Weise klar, dass sie einzigartig sind: Wenn
jemand meinte, sein Leben sei ganz verfehlt und bedeutungslos. Oder wenn jemand
meinte, er selbst sei nur irgendeiner unter Millionen, einer, auf den es überhaupt nicht
ankommt. Und wenn jemand meinte, er könne ebenso schnell ersetzt werden wie ein
kaputter Topf. Und wenn er dann ging und alles das der kleinen Momo erzählte, dann
wurde ihm, noch während er redete, auf geheimnisvolle Weise klar, dass er sich
gründlich irrte. Dann wurde ihm klar, dass es ihn, genauso wie er war, unter allen
Menschen nur ein einziges Mal gab und dass er deshalb auf seine besondere Weise
für die Welt wichtig war. So konnte Momo zuhören!
(zum Vorlesen angepasst nach: Michael Ende: Momo, Carlsen-Verlag, 32010)
Wann habe ich zuletzt jemandem zugehört?
Wann wurde mir das letzte Mal wahrhaftig zugehört?
Wie fühlt es sich an, wenn mir jemand zuhört?
Und was passiert, wenn mir jemand zuhört?
1 Ein Lied Davids. HERR, du durchschaust mich, du kennst mich bis auf den Grund. 2 Ob ich sitze oder stehe, du weißt es, du kennst meine Pläne von ferne. 3 Ob ich tätig bin oder ausruhe, du siehst mich; jeder Schritt, den ich mache, ist dir bekannt. 4 Noch ehe ein Wort auf meine Zunge kommt, hast du, HERR, es schon gehört. 5 Von allen Seiten umgibst du mich, ich bin ganz in deiner Hand. 6 Dass du mich so durch und durch kennst, das übersteigt meinen Verstand; es ist mir zu hoch, ich kann es nicht fassen.
Psalm 139, 1-6
Ich lade Dich ein, das eine Wort oder den Satz zu notieren, der Dich besonders angesprochen hat. So kann dieses Kärtchen Dich im Alltag begleiten
Gebet und Segen
Wo wir auf uns achten und achtsam
miteinander sind, da kann Schönes, da
kann Gutes werden. Das erfahren
Menschen, wenn sie sich
in Gruppen
zusammenfinden, aufeinander hören,
die eigenen Lebensgeschichten, Sorgen
und Nöte teilen und gemeinsam nach
Wegen suchen, Veränderung zu einem
würdigen Leben zu bewirken. So werden sie einander und ihrer Gemeinschaft zum
Segen.
Stellen wir auch uns, unser Leben und das der Menschen, mit denen wir verbunden
sind, unter Gottes Segen. Dann kann Schönes werden durch seine Kraft:
So segne uns Gott: Vater, Sohn (+) und Heilige Geistkraft. Amen.